Kartenfehler bringt uns an einen unbekannten Ort
Der Wunsch nach einem klaren Morgen, um den schneebedeckten Uludağ vor die Linse zu bekommen, erfüllt sich nicht. Im Gegenteil – Morgennebel verdeckt das Gegenufer so vollständig, dass wir nach der Abfahrt um 9:35 den Radar einschalten. Zumindestens wird er so auch einmal wieder getestet. Wir überqueren die Gemlik-Bucht bei spiegelglatter See und legen um 11:25 in Zeytinbağ millimeterweise in einer freien Lücke an. Der Hafen sieht kleiner und etwas anders aus als auf der elektronischen Karte und in den Hafenbüchern. Am Anfang schieben wir das auf eine neue Betonmauer. Dann klärt sich im Gespräch mit den Männern am Kai, dass dies hier Kumyaka ist und Zeytinbağı 1,5 nm weiter westlich liegt. Nach hin und her Suchen in den Unterlagen klärt sich der Fall: in unserer elektronischen Karte ist das Hafenbild von Zeytinbağı bei Kumyaka eingezeichnet und auch der Name Zeytinbağı steht dabei, bei der eigentlichen Stadt Zeytinbağı ist gar kein Hafen eingezeichnet und ich selbst hatte keinen Quercheck zwischen Kartenposition und Positionangaben in den Törnführern gemacht; wird ab sofort eingeplant! Aber uns gefällt es an diesem ruhigen und netten Ort und wir bleiben hier. Am Nachmittag fahre ich mit dem Rad Richtung geplantem Hafen. Als ich einen Aussichtspunkt auf den Hafen erreiche, gebe ich auf, mich auf der bergigen Strasse weiter zu quälen. Wir werden morgen mit dem Boot dorthin fahren. Einkaufen im 200 m entfernten Zentrum mit einigen Teestuben. Am Abend versammelt sich der Ort am Ufer und wir schauen ihnen bei unserem Abendessen von der Flybridge aus zu.