Der Hafenmeister kommt am Morgen mit seinem Fahrrad und kassiert noch für die Gemeinde ab. Um 9:00 stehen wir vor der ersten Brücke, die sich nach 5 Minuten öffnet. Dann sind wir ohne Verzögerungen durch die weiteren 7 Brücken im Stadtgebiet fließend durchgekommen. Der große Oosterhaven gefällt uns nicht, da hatten wir es an unserem Liegeplatz doch sehr viel schöner und kürzere Wege ins Zentrum. Nun geht es auf den Ems-Kanal, der in fast gerader Linie von Groningen bis Delfzijl führt. An einer Brücke müssen wir 20 Minuten warten, ich schalte die Geräte ab und dabei den Computer aus, bevor er sich selbst herunter gefahren hat. Folge: nach dem Neustart wieder Alarmmitteilungen vom Autopiloten und Störungen im NMEA-Netz. Inzwischen weiß ich aber wenigstens, wo ich suchen muss und kann die Einstellungen wieder korrigieren. Vom Kanal in den Hafen von Defzijl geht es durch die Seeschleuse, um 12:40 haben wir die Binnengewässer verlassen und sind nun in den Randgebieten der Nordsee angekommen. Beim Hafenmeister legen wir an, er wird aber erst abends kommen. Gegenüber liegt eine Grand Banks 32 „Decibel“, wir sitzen dort am Nachmittag und unterhalten uns. Sie hatten das Boot im Winter auch in Elburg, und wahrscheinlich hatten wir uns dort schon einmal gesehen. Zwischendurch kaufen wir im Supermarkt ein, gegen 18:00 liegen wir dann an unserem Liegeplatz für diese Nacht. Nach Einschalten des Landstromes und des Ladegerätes schlägt sofort die Sicherung der Stromverteilung durch. Auch die Heizung mit 2000 W bringt das gleiche Ergebnis, so lassen wir sie mit 1000 W laufen, was aber nicht viel bringt. Die braucht auch eine Generalüberholung. Der Generator kommt endlich einmal zum Arbeiten. Abendessen im Restaurant des nah gelegenen Hotels.

26.5.2013

Der Nordwestwind pfeift und dummerweise auch durch unser zu öffnendes Bugfenster. Es war neu verglast worden und schließt jetzt nicht mehr so gut wie vorher. Da ich noch keine Dichtung auftreiben konnte, werden die Ritzen erst einmal einfach mit Ölsaugtüchern verstopft, helfen bestens auch gegen den Wind und gleich wird es wärmer bei uns. Dann verlegen wir die Rumbalotte auf einen freien Platz. Vom Hafenmeister bekomme ich ein Werkzeug, um den festsitzenden Deckel des Kühlwasserfilters zu öffnen. Wir lassen uns die Strecke nach Norderney auf der Karte zeigen und beschließen, direkt dorthin zu fahren und Borkum auszulassen, die Route später im Navigationssystem angelegt. Dem Wetter nach sollte das am Dienstag sein, gleichzeitig wollte auch die Decibel dorthin fahren, vielleicht bekommen wir so einen „Wegweiser“ durch das Watt. Ab Freitag wird es wieder windiger, wir müssen die richtigen Häfen finden, die auch bei Niedrigwasser noch tief genug sind. Mittags ausgiebig beim Chinesen gegessen, dann das Bimini eingeklappt, unsere kränkelnde Hupe mit etwas Öl versorgt – nun tut sie es wieder. Ulla hat den ersten Waschmaschineneinsatz hinter sich gebracht.

27.5.2013

Unglaublich, aber die Sonne scheint und später haben wir blauen Himmel. Im Salon werden es 28° C! Boote aufgeräumt, Fahrräder verstaut und für die Nordsee fest gemacht. Streckenplan unter Berücksichtigung von Ebbe und Flut berechnet, da wir über eine trocken fallende Stelle fahren müssen. Um 9:00 geht es morgen früh zusammen mit Decibel los. Vielleicht werden wir auch drei Grand Banks, da heute noch eine GB 42 hier ankam. Letzte Einkäufe in Holland erledigt und wegen einer Hautallergie auch noch das holländische Gesundheitswesen ausprobiert, funktionierte zufriedenstellend. Zufällig bei einem Boot den gleichen Anker gesehen, und dort hatte er eine vernünftige Sicherung, wird spätestens im Herbst nachgebaut. Bei der Abendsitzung mit Decibel u.a. festgestellt, dass jeder im Hafen Probleme mit der Stromversorgung hat. Die Strommenge ist so gering, dass die Ladegeräte nicht anspringen und die Sicherungen abschalten. Auch in das WLan des Bootsclubs kann man sich nicht einloggen – allerdings funktioniert es jetzt am späten Abend endlich.