Von den östlichen Sporaden in die Nordägäis
Der Wind hat sich gelegt, heute geht es nach Samothraki, die nördlichen Sporaden liegen hinter uns. Beim Ablegen haben wir dann mal wieder eine Premiere: eine fremde Ankerkette liegt über unserem Anker. Wo die her kommt ist uns unverständlich, da wir als letzte in der Richtung ankerten. Auf jeden Fall kommt nun auch das erste Mal unser Kettenheber in Aktion, funktioniert ausgezeichnet bis auf die zu dünne Leine, die trotz Handschuhen auf der Haut schneidet -> inzwischen ausgewechselt. Bei wenig Wind geniessen wir die Fahrt. Unterwegs werden wir eine Zeit lang von 2 Delfinen begleitet, besser gesagt geleitet; denn sie schwimmen vor unserem Bug und scheinen ab und zu zu schauen, ob wir auch noch da sind. Unglaublich, dass sie genau unsere Fahrtgeschwindigkeit einhalten, weiss jemand, wie die das machen? Samothraki im Norden, im Osten sieht man die Spitze von Limnos, weiter östlich türkisches Festland und nordöstlich Gökceada; im Westen verschwindet der Berg Atos und auch Thasos im Dunst. Nach drei Stunden verabschiedet sich unser neuer Monitor vom Dienst, die Helligkeit verschwindet: darf das wahr sein?? Nach einiger Zeit funktioniert er wieder, aber nur bis zur Hafeneinfahrt, dann das gleiche Spiel. Nervenruhe ist gefragt!! Samothraki wird überragt vom 1600 m hohen Fengari Gebirgsstock, an dessen Fuss nur wenig flaches Land die Insel teilweise umrandet. Wir legen an der Aussenmole längsseits an. Da morgen am Montag die Museen geschlossen sind, mache ich mich auf den Weg nach dem antiken Paleopolis, wo Ausgrabungen und ein kleines Museum vom Heiligtum der Kabiren – Fruchtbarkeitsgötter und Beschützer aller Seereisenden – zu sehen sind. Hin und zurück per Anhalter, klappt recht gut. Die Stätte liegt zwischen Meer und den Händen des Fengari landschaftlich sehr schön und alles ist gut beschildert, ein Besuch lohnt sich. Im Museum eine Kopie der Nike von Samothrake, das Original steht im Louvre. Im Hafen hat inzwischen die Carpe Diem aus Wien hinter uns festgemacht, sie sind auf dem Weg nach Istanbul. Abendessen an der recht ursprünglichen Uferpromenade und dann schaut der Kapitän sich noch das Fussball WM-Endspiel Spanien-Niederlande in einer gemütlichen Bar an; damit ist auch das Thema Fernsehen für diesen Sommer abgeschlossen.