Stille Natur
Heute morgen hat ein Segelboot beim Auslaufen einen fremden Anker gefangen und sie sind lange damit beschäftigt, ihn wieder los zu werden. Dagegen hält der Anker unseres finnischen Nachbarn überhaupt nicht, sie haben ihn bestimmt schon drei mal neu gesetzt. Vormittags Wochenputz, dann Abmelden bei der Hafenpolizei. Die Tankstellen ausserhalb des Hafens liegen voll im Wind und sehen unbesetzt aus, wir verzichten. An der Ostseite Kalymnos schauen wir erst in die Vathi-Bucht, eng und beim herrschenden Wind unruhig. Auch die von uns auf der Karte ausgesuchte Bucht ist unpassend, weil der Wind entgegen den Voraussagen inzwischen von West auf NNW gedreht hat. Dafür finden wir in der Palio Nisos einen ruhigen Platz. Der Törnführer spricht zwar von schlechtem Ankergrund, aber unser Anker ist voll im Sand eingefahren. Ringsherum hohe Berge, ein Fischer sucht mit seinem Glasbodeneimer den Meeresboden ab. Nach kurzer Zeit haben wir ein Ruderboot neben uns; Nikolas, der seine kleine versteckte Taverna anpreist. Da wir ohnehin endlich unser Dinghi ausprobieren müssen – alles funktioniert – besuche ich ihn später. Aus dem einen Glas Rezina werden mehrere, alle mit kleinen Häppchen aus Nikolas Küche begleitet. Wir bleiben die einzigen Besucher in der Bucht – nur einige Fischer kommen über Nacht - und geniessen die Stille. Spät am Abend bekommen wir eine SMS – unser 500 Liter Aquarium zu Hause ist leck. Gut das Kirsi dort war und das Schlimmste verhindern konnte. Die Lösung des Problems wird uns allerdings ganz schön beschäftigen.
19.5.
Wunderschöner Morgen. Nichts weiter als Hahnenkrähen, das Bimmeln der Ziegenglocken und ab und zu Rufe von Hirten. Wir beschliessen Zeit zu haben und bleiben einen weiteren Tag. Am Nachmittag mache ich eine Wanderung an den Hängen entlang, immer den Trampelpfaden der Ziegen und Schafe folgend. Tolle Aussichten. Gegen Abend dann die grosse Überraschung, als ein finnisches Segelboot in die Bucht kommt – S/Y Tarina mit Tarja und Ari. Gemeinsam verbringen wir den Abend bei Nikolas.